Ein Projekt aus der Mehr-Familien-Arbeit

Jede Woche dienstags treffen sich im sogenannten Familienklassenzimmer 5-7 Familien in einem Klassenraum der Gudrun-Pausewang-Schule.

In der Regel sind es die Mütter – Väter sind aber genauso willkommen – die ihre Kinder begleiten. An allen anderen Wochentagen nehmen die SchülerInnen wie üblich am Unterricht in ihren Klassen teil. Nur heute kommen sie mit Mama in die Schule – für eine Dauer von 12 Wochen!

Der Vormittag ist zweigeteilt: einerseits erledigen die Kinder – mit der Unterstützung ihrer Eltern – die von den Klassenlehrern aufgegebenen Unterrichtsaufgaben. Andererseits kommen die Familien mit Hilfe unterschiedlicher Methoden aus der Mehr-Familien-Arbeit ins Gespräch über Alltags- und Erziehungsfragen.

Das Familienklassenzimmer wird durch eine Lehrerin und die Schulsozialarbeiterin der Gudrun-Pausewang-Schule angeleitet.
Vor Beginn des Familienklassenzimmers sind gemeinsam mit allen Beteiligten persönliche Verhaltensziele für das Kind festgelegt worden, an denen es während des gesamten Projektes arbeitet.
Mütter, die bereits das Projekt beendet haben, berichten alle von der Erfahrung, sich nicht mehr mit den Schwierigkeiten alleine zu fühlen: “Das tut uns beiden gut, es tut gut mit den anderen zusammen zu sein, zu merken, dass man nicht alleine Schwierigkeiten mti dem eigenen Kind hat.”

Die Vielzahl von Ideen, wie unterschiedliche Situationen in der Erziehung begegnet werden kann, führt zu Veränderungen und dazu, die eigene “Betriebsblindheit” zu überwinden: “Vielleicht mache ich jetzt manchmal was anders, denn dann kommt mir in Erinnerung, wie das eine andere Mutter gemacht hat. Ich selber komm da manchmal nicht drauf.”

Dies führt dazu, dass sich Eltern in ihren Kompetenzen, die sie alle mitbringen, ernst genommen fühlen. Sie sind Experten für ihre Kinder und haben im Familienklassenzimmer die Möglichkeit ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit anderen Familien zu teilen.

Auch für die Kinder ist es sehr wichtig zu erleben, dass (Schul-)Bildung einen besonderen Stellenwert für die Eltern hat und es ist wertvolle Erziehungs- und Beziehungszeit, die Eltern und Kinder an diesem Vormittag miteinander verbringen.

Außerdem verändert sich das Verhältnis zwischen Elternhaus und Schule positiv. Alle ziehen an einem Strang, damit das Kind gute Bildungs- und Entwicklungschancen hat.